Holzfertighaus oder traditionelles Haus?

Laut Statistiken internationaler Hersteller ist das Interesse an Fertigholzhäusern in den letzten zehn Jahren um ein Drittel gestiegen. Immer mehr Menschen erkennen ihren Wert und wissen die Fortschritte zu schätzen, die bei Technologie und Materialien in der Modulbauweise erzielt wurden. Fertighäuser sind energieeffizient, wirtschaftlich und gleichzeitig komfortabel bewohnbar.
Die Hauptvorteile des Fertigholzhauses gegenüber dem klassischen Ziegelbau sind höhere Energieeffizienz und niedrige Verbrauchskosten, Wohnkomfort, natürliche Materialien und schneller Bau. Bei einem Fertigholzhaus müssen viele Entscheidungen bereits in der Planungsphase getroffen werden – also früher als bei konventionellen Bauweisen. Dafür verläuft die Bauphase selbst meist reibungsloser, mit weniger Überraschungen und unvorhergesehenen Herausforderungen. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem geführten Bau für einen vorab bekannten Preis gewidmet werden, bei dem ein Unternehmen alle Betreiber koordiniert und letztendlich die Ausführung sicherstellt. Ein Vorteil ist auch die größere Raumnutzung, da das durchschnittliche Haus aufgrund dünnerer Außenwände bei gleichen Außenabmessungen wie die traditionelle Bauweise mindestens 10 Quadratmeter mehr Innenfläche hat.
Vorteile von Fertigholzhäusern:
- Schneller Aufbau: Unabhängig vom vorgefertigten Bausystem – Skelett- oder Paneelbauweise – wird das Haus in der Regel innerhalb von etwa 1 Monat ab Lieferung montiert.
- Verwendung natürlicher Materialien: Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum besser und ist ein sechsmal besserer Isolator als Ziegel und 15-mal besser als Beton, was die Heizkosten beeinflusst.
- Nachhaltiger Aspekt: Holz hat den kleinsten CO2-Fußabdruck aller Baumaterialien.
- Erdbebensicherheit: Die Konstruktion eines Fertigholzhauses reagiert äußerst flexibel auf seismische Belastungen und kann dadurch selbst starke Überbeanspruchungen gut aufnehmen und weiterleiten.
- Brandschutz: Holz bewahrt länger als Beton, Stahl und Ziegel seine Stabilität. Wenn das Feuer seine Struktur angreift, kann es zwei Zentimeter verbrennen, und tieferes Feuer dringt aufgrund von Sauerstoffmangel nicht weiter ein.
- Stabilität: Die Windbeständigkeit wird durch richtig verbundene Elemente, eine verankerte Struktur und richtig angebrachte Platten gewährleistet.
Trotz ihrer zahlreichen Vorteile sind Fertigholzhäuser nach wie vor mit vielen Vorurteilen behaftet. Häufige Bedenken betreffen vor allem Hochwasser- und Brandschutz sowie den Schutz des Holzes vor Schädlingen. Moderne Materialien sind jedoch weitgehend wasserabweisend, wodurch Oberflächen bei Feuchtigkeit rasch trocknen. Auch beim Brandschutz bestehen keine Nachteile: Die doppelte Wandverkleidung aus gipsbasierten Platten in Kombination mit hochwertiger Dämmung sorgt für eine Feuerwiderstandsdauer von bis zu 90 Minuten. Was den Holzschutz betrifft, ist keine zusätzliche Schädlingsbekämpfung erforderlich, da das Holz durch eine thermische Behandlung haltbar gemacht wird – der Einsatz gesundheitsschädlicher Chemikalien ist somit weder notwendig noch sinnvoll.
Wir bauen schneller als ein Maurer:
Der Hausbau ist eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe, die von den Investor*innen ständige Koordination und Kontrolle der Arbeiten verlangt – was angesichts des hektischen Alltags für viele eine große Belastung darstellt. Hinzu kommt, dass die meisten zukünftigen Hausbesitzer*innen zum ersten Mal bauen und weder über Erfahrung noch über bewährte Ansprechpersonen verfügen. Kein Wunder also, dass sich viele für eine „schlüsselfertige“ Lösung entscheiden. Diese bietet nicht nur Komfort, sondern auch Sicherheit: Der Hersteller übernimmt die Verantwortung für die Endqualität des gesamten Bauwerks.
Fertighäuser bieten einen deutlichen Zeitvorteil gegenüber dem traditionellen Mauerwerksbau. Berücksichtigt man die Zeit für Genehmigungen und behördliche Verfahren, beträgt die gesamte Projektlaufzeit etwa ein Jahr. Bei einer schlüsselfertigen Ausführung ist der Einzug jedoch oft bereits fünf bis sechs Monate nach Baubeginn möglich – je nach Hersteller. Der Großteil der Arbeiten wird bereits vor Ort in der Produktionshalle erledigt, wo die einzelnen Elemente innerhalb weniger Wochen gefertigt werden. Die Montage auf der Baustelle erfolgt in nur wenigen Tagen, anschließend folgen die Innenausbauten.
Schwächen des Fertigholzhauses:
- Die Tendenz zum Überhitzen: trotzdem hat Holz gute thermische Eigenschaften.
- Empfindlichkeit von Holz und Wärmedämmung gegenüber Regen – dies ist ein Problem, insbesondere bei schlechtem Wetter während der Montage, bis das Haus mit einem Dach abgedeckt ist.
- Architektonische Einschränkungen: Das Angebot an Holzbalken ist relativ begrenzt, daher können große offene Räume nicht leicht geschaffen werden. In diesen Fällen müssen wir Stahlträger verwenden.
Größere Einsparungen möglich:
Die Preise für Fertighäuser sind grundsätzlich mit denen des klassischen Massivbaus vergleichbar – dennoch variieren die Angebote deutlich. Einige Hersteller werben mit bis zu 15 % geringeren Kosten im Vergleich zu gleichwertigen Ziegelbauten. Andere wiederum behaupten, dass konventionell gebaute Häuser günstiger sein können als Fertighäuser. Die Realität liegt oft dazwischen: Bei vergleichbarem Energiestandard ist ein Fertighaus in der Regel gleich teuer oder nur geringfügig günstiger als ein konventionelles Haus. Laut Herstellerangaben liegen die durchschnittlichen Einsparungen bei etwa 5 %, abhängig von Ausstattung, Bauweise und Anbieter.
Im Vergleich zum klassischen Neubau zeichnen sich moderne Fertighäuser durch einen deutlich geringeren Energieverbrauch aus. Während konventionell errichtete Häuser mit klassischer Heiztechnik durchschnittlich etwa 150 kWh/m² pro Jahr verbrauchen, liegt der Verbrauch bei Niedrigenergie-Fertighäusern unter 35 kWh/m², bei Passivhäusern sogar unter 15 kWh/m² jährlich.
Ein Beispiel: Ein neu gebautes Haus mit 150 m² Wohnfläche, einer 15 cm starken Polystyrol-Fassade, PVC-Fenstern, 25 cm Dachdämmung, Gas-Brennwertheizung und ohne Lüftungsanlage verursacht – laut Herstellerangaben – mindestens 1.000 € mehr Energiekosten pro Jahr als ein entsprechendes Fertighaus in Niedrigenergiebauweise. Natürlich beeinflussen neben Bauweise und Heizsystem auch Nutzungsverhalten und Lebensstil der Bewohner*innen den tatsächlichen Energieverbrauch maßgeblich.